Reduce Reuse Recycle: Weniger Abfall im Unternehmen und im Alltag

Reduce Reuse Recycle: Weniger Abfall im Unternehmen und im Alltag

Veröffentlicht am:  | Lesezeit: 7 Minuten

Die Herausforderungen rund um Ressourcenknappheit, Umweltschutz und Klimawandel spielen auch für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Nicht nur wegen gesetzlicher Richtlinien oder Imagepflege: Es geht darum, Lösungen zu finden, die langfristig gut funktionieren und die Zukunft der Firma sichern. Eine dieser Lösungen – oder zumindest ein Lösungsansatz – ist „Reduce, Reuse, Recycle“. Mit diesem Prinzip gelingt es Ihnen ganz einfach, Abfall zu reduzieren, Kosten zu sparen und nachhaltiger zu wirtschaften. Aber was genau ist „Reduce, Reuse, Recycle“ eigentlich?

DEFINITION

Definition: Was ist „Reduce Reuse Recycle“?

„Reduce, Reuse, Recycle“ bedeutet auf Deutsch „Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln“. Es handelt sich dabei um ein Konzept, welches helfen soll, Müll zu vermeiden und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Beispiele für „Reduce Reuse Recycle“

  • Bei „Reduce“ geht es darum, Konsum aufs Nötige zu beschränken und weniger Ressourcen zu verbrauchen. Für Unternehmen bedeutet das beispielsweise, den Einsatz von Einwegverpackungen und Plastik zu reduzieren oder auf wiederverwendbare Behälter umzusteigen. Auch den Papierverbrauch durch Digitalisierung zu senken oder energiesparende Geräte einzusetzen, um Strom zu sparen, fällt unter diese Maßnahmen.
  • Im Fokus von „Reuse“ steht die Wiederverwendung: Statt Dinge wegzuwerfen, nutzen Sie diese mehrfach. Ein zentraler Punkt des Reuse-Prinzips ist deshalb, wiederverwendbare Produkte (beispielsweise Handtücher oder Geschirr) anstelle von Einwegartikeln einzusetzen. Neben der grundsätzlichen Wiederverwendbarkeit zählt dabei auch die Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Als Reuse gilt außerdem, Dinge kreativ zu einem neuen Zweck zu verwenden – Stichwort Upcycling.
  • Mit „Recycle“ ist gemeint, Materialien wie zum Beispiel Papier, Glas und Metall oder die Einzelteile bestimmter Produkte in den Wertstoffkreislauf zurückzuführen. Besonders bei elektronischen Geräten ist Recycling unerlässlich, da Computer, Handys und Co. wertvolle Edelmetalle und andere Rohstoffe enthalten.
INFO

Die Bedeutung von „Reduce, Reuse, Recycle“ in der Abfallhierarchie

„Reduce, Reuse, Recycle“ ist Teil der sogenannten Abfallhierarchie oder Abfallpyramide –einem Konzept, welches verschiedene Strategien zur Abfallbewirtschaftung nach ihrer Umweltfreundlichkeit sowie Effizienz ordnet und priorisiert. Müll und Abfall zu vermeiden, gilt beispielsweise als oberste und damit wichtigste Strategie der Hierarchie. Weiterverwertung und Recycling folgen auf Platz zwei und drei, sonstige Verwertung und Beseitigung haben die niedrigste Priorität.

„Reduce Reuse Recycle“ bietet Vorteile für Umwelt und Unternehmen

Einer der wichtigsten Gründe, auf „Reduce, Reuse, Recycle“ zu setzen, ist die Ressourcenschonung. Viele natürliche Rohstoffe sind begrenzt. Durch „Reduce, Reuse, Recycle“ tragen Sie dazu bei, diese Ressourcen effizienter zu nutzen und die Nachfrage zu senken. Außerdem führt eine hohe Abfallproduktion zu Umweltproblemen wie der Verschmutzung von Böden, Flüssen und Ozeanen, insbesondere durch Plastikmüll. Durch die Reduktion von Müll und den sorgsamen Umgang mit Ressourcen verringern Sie diese Umweltbelastungen und darüber hinaus den CO2-Ausstoß. Die Produktion, der Transport und die Entsorgung von Materialien verursachen schließlich Emissionen, die zum Klimawandel beitragen. Indem Sie weniger Ressourcen konsumieren und Materialien recyceln, unterstützen Sie den Klimaschutz aktiv.

Allerdings hat „Reduce, Reuse, Recycle“ nicht nur Vorteile für Natur und Klima, sondern auch für Ihr Unternehmen:

  • Weniger Ressourcen zu verbrauchen, langlebige Produkte zu verwenden und Abfälle zu recyceln, kann nämlich langfristig zu erheblichen Einsparungen führen. Beispielsweise müssen Sie weniger oft neue Materialien beschaffen und die Entsorgungskosten für Abfälle sinken, wenn weniger Müll anfällt.
  • Hinzu kommt, dass immer mehr Kunden, Verbraucher und Geschäftspartner auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen achten. Firmen, die nach dem Prinzip von „Reduce, Reuse, Recycle“ handeln, können somit ihr Image als verantwortungsbewusster Betrieb stärken und sich positiv vom Wettbewerb abheben.

Kreislaufwirtschaft statt Wegwerfgesellschaft: Zero Waste und die 5 R

Die Menge von Abfall zu reduzieren, ist ein wichtiger Schritt, um Ressourcen und Umwelt zu schonen. Manchen geht das jedoch nicht weit genug. Ein Konzept, das eng mit „Reduce, Reuse, Recycle“ zusammenhängt, ist daher „Zero Waste“ (manchmal auch „No Waste“), also frei übersetzt „kein Müll“. Ziel dieses Ansatzes ist eine abfallfreie Gesellschaft, in der kein Müll entsteht und alle Materialien sowie Produkte wieder in den Kreislauf eingebracht werden.

Dazu erweitert „Zero Waste“ das klassische „Reduce, Reuse, Recycle“ um die Begriffe „Refuse“ (Ablehnen) und „Rot“ (Verrotten). In Anspielung auf die gleichen Anfangsbuchstaben der fünf Wörter ist deshalb häufig auch von „5 R“ die Rede. Die Idee hinter der Ergänzung ist, den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu optimieren. So fordert Zero Waste …

... bewusst die Annahme unnötiger Produkte, Verpackungen oder Werbegeschenke zu verweigern, da diese potenziellen Müll darstellen.

... organische Abfälle wie Essensreste zu kompostieren und die gewonnenen Nährstoffe weiterzuverwenden, zum Beispiel als Dünger für Pflanzen.

INFO

Gut zu wissen: So lange benötigt Abfall, um zu verrotten

Die Zeit, die Abfall benötigt, um sich zu zersetzen, variiert stark je nach Material: · Organische Abfälle wie Obst- und Gemüsereste verrotten innerhalb weniger Wochen bis Monate. · Papier benötigt etwa zwei bis sechs Wochen. · Plastik hingegen kann mehrere Hundert Jahre brauchen, um vollständig zu zerfallen. · Glas benötigt sogar bis zu 1 Million Jahre, um in der Natur abzubauen. · Im Falle von Metallen wie Aluminium dauert der Prozess etwa 200 bis 500 Jahre. Diese langen Zeiträume verdeutlichen, wie wichtig „Reduce, Reuse, Recycle“ und die Müllvermeidung sind, um die Umwelt zu entlasten.

15 Tipps, mit denen Sie „Reduce Reuse Recycle“ im Unternehmen umsetzen

„Zero Waste“ ist ohne Frage ein löblicher Ansatz, für Unternehmen jedoch nur in begrenztem Maße erreichbar. Gerade wenn es um Fragen der Hygiene geht, ist eine komplette Vermeidung von Müll kaum möglich. Sie können jedoch schon im Rahmen von „Reduce, Reuse, Recycle“ einen wichtigen Beitrag leisten und mit einfachen Maßnahmen aktiv den Ressourcenverbrauch und die Abfallproduktion in Ihrem Unternehmen senken.

  • Vermeiden Sie unnötige Produkte und Verpackungen!
    Reduzieren Sie den Einkauf von Einwegartikeln und bevorzugen Sie Produkte mit minimaler Verpackung. Überlegen Sie, ob bestimmte Dinge überhaupt nötig sind.
  • Digitalisieren Sie Ihren Papierkram!
    Minimieren Sie den Papierverbrauch durch den Einsatz von digitalen Tools und Dokumentenmanagementsystemen. So sparen Sie Papier und Druckkosten.
  • Verwenden Sie wiederverwendbare Behälter und Produkte!
    Tauschen Sie Einwegprodukte wie Becher, Teller oder Verpackungen gegen wiederverwendbare Alternativen aus, um Abfall zu reduzieren.
  • Upcyceln Sie alte Materialien und Möbel!
    Geben Sie ausgedienten Gegenständen eine neue Funktion, statt sie zu entsorgen. Möbel und Ausstattung lassen sich oft durch kleine Anpassungen weiter nutzen.
  • Stellen Sie Recyclingstationen auf!
    Richten Sie klar gekennzeichnete Recyclingbehälter für Papier, Plastik und Glas in Ihren Räumen ein, damit Ihre Mitarbeitenden die Abfälle richtig trennen.
  • Sammeln Sie alte Elektronikgeräte für das Recycling!
    Etablieren Sie auch Sammelstellen für ausgediente Handys, Computer oder Drucker, damit diese fachgerecht recycelt werden können.
  • Kaufen Sie umweltfreundliche Produkte!
    Achten Sie beim Einkauf auf nachhaltige und recycelbare Materialien. Hilfreich und aussagekräftig sind dabei Umweltzeichen wie „Der blaue Engel“, das FSC- oder das PEFC-Siegel.
  • Gestalten Sie Lieferketten nachhaltig!
    Im Falle von Lieferanten gilt: je transparenter, desto besser. Prüfen Sie, ob Ihre Partner Informationen zu Ressourcenverbrauch, CO2-Emissionen sowie Arbeitsbedingungen offenlegen und umweltfreundliche Praktiken nach ISO 14001 anwenden.
  • Nutzen Sie Recyclingpapier und recycelte Materialien!
    Achten Sie darauf, dass verwendetes Büropapier, Toilettenpapier, Verpackungen oder andere Materialien aus recycelten Rohstoffen bestehen.
  • Sensibilisieren Sie Ihr Team für Nachhaltigkeit!
    Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden regelmäßig über nachhaltige Praktiken und fördern Sie ein Bewusstsein für Müllvermeidung und Ressourcenschonung.
  • Vermeiden Sie Einwegplastik!
    Verwenden Sie Alternativen zu Plastik wie Glas, Edelstahl oder kompostierbare Materialien, um den Plastikverbrauch drastisch zu senken.
  • Kompostieren Sie organische Abfälle!
    Nutzen Sie Bioabfälle, etwa aus der Küche oder der Kantine, zum Kompostieren und gewinnen Sie Nährstoffe zurück, anstatt diese einfach wegzuwerfen.
  • Setzen Sie auf langlebige Büroausstattung!
    Kaufen Sie Möbel sowie Geräte, die robust und langlebig sind, anstelle von günstigen kurzlebigen Alternativen.
  • Reparieren Sie kaputte Geräte, statt sie zu ersetzen!
    Beauftragen Sie Fachleute, um defekte Maschinen oder Elektronik zu reparieren, bevor Sie neue kaufen.
  • Reduzieren Sie den Energieverbrauch im Büro oder Betrieb!
    Schalten Sie Geräte und Lichter aus, wenn sie nicht gebraucht werden, und nutzen Sie energiesparende Beleuchtung sowie Geräte.
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